Das Seminar wird im Rahmen des APA-Campus-Wirtschaftslehrgangs angeboten. Es ist Teil des Moduls „Zukunft der Arbeitswelt“.
Multiple Krisen prägen den Beginn der zwanziger Jahre, doch genügt allein dieser Befund, von einer „ökonomischen Zeitenwende“ zu sprechen? Oder handelt es sich eher um eine Rückkehr zur wirtschaftshistorischen Normalität, die während der letzten dreißig Jahre infolge von Ostöffnung und Globalisierung vorübergehend in den Hintergrund gedrängt wurde? Wenn von den „goldenen 20er Jahren“ die Rede ist, wird damit üblicherweise eine Dekade des vorigen Jahrhunderts assoziiert. Was bräuchte es, damit die verbleibenden sieben 20er Jahre dieses Jahrhunderts ebenfalls ein solches Prädikat verdienten?
Die mediale Diskussion über Wirtschaftspolitik ist überwiegend kurzfristig ausgerichtet. Dieses Seminar stellt die strukturellen, mittel- und langfristig relevanten Herausforderungen in den Mittelpunkt. Es zeigt, welche Faktoren wirklich über die künftige Entwicklung von Wohlstand und Beschäftigung entscheiden und welche Rolle dabei auch Fragen der Einkommens- und Vermögensverteilung spielen:
- „Goldene 20er Jahre“ – mythisch oder machbar?
- Was uns glücklich macht
- Warum Wirtschaftswachstum kein Ziel an sich ist (und De-Growth auch nicht)
- Globale Wertschöpfungsketten – alte und neue Abhängigkeiten
- Protektionismus 2.0 – das erste Jahrzehnt einer neuen ökonomischen Pest
- Ein Gespenst geht um: die De-Industrialisierung Europas?
- Negative Realzinsen für immer?
- Gehört das Bargeld abgeschafft?
- Fairness: Eine ökonomische Kategorie?
- Wie (un)gleich sind Einkommen, Vermögen, Steuern und Abgaben verteilt?
- Neue Visualisierungsformen für wirtschaftliche Inhalte
Dr. Christian Helmenstein ist Chefökonom der Industriellenvereinigung, Leiter des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung, Leiter des Cognion Forschungsverbundes unabhängiger wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Forschungsinstitute, Vorsitzender der Businesseurope Regional Policy Working Group.